Die Gefahren online den Wunschpartner zu finden, können immens sein. Doch viele Userinnen und User blenden das aus. Ein Plädoyer für mehr „echte“ Kommunikation…
Dass sich unser Sozialverhalten im Zeitalter von Digitalisierung, Social Media und Künstlicher Intelligenz verändert, wissen inzwischen nicht nur Soziologen und Psychologen, sondern wohl auch wir selbst. Zu beobachten ist das im Alltag beispielsweise daran, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln nahezu jeder aufs Smartphone starrt, statt ein Buch oder eine Zeitung zu lesen – oder sich einfach auf seine Umgebung und die darin sich befindlichen Menschen einzulassen. Im Restaurant sitzen sich Paare – ganz dem jeweils eigenen Handy ergeben – gegenüber, ohne ihrem Partner Beachtung zu schenken. Und sogar im Park, Wald oder auf der Straße blickt mittlerweile gefühlt jeder zweite Fußgänger und Radfahrer (wohlgemerkt bei voller Fahrt!) auf sein liebstes Gerät, anstatt auf den Verkehr, die Mitmenschen oder im Park flanierende Hund zu achten.
Unaufmerksamkeit oder ein gewisses Desinteresse sind das eine; doch richtig prekär wird es, wenn das, was uns permanent ans Display und die Welt dahinter kettet, zur totalen Verkümmerung oder gar Pervertierung unseres Verhaltens führt. Was schleichend daherkommt und dem Soziopathen in spe selbst gar nicht bewusst ist. Der Schweizer Journalist und Radio Pilatus-Moderator Oliver Schneider hat jüngst ein Lexikon mit Begrifflichkeiten veröffentlicht, die verschiedene Praktiken der Kommunikation auf Social Media-Kanälen listen. Um im Angesicht mancher Begriffe dürfte man nicht mehr von „Social- “, sondern eher von „Unsocial Media“ sprechen. Was gerade im Hinblick auf elektronische Partnerbörsen und das so genannte E-Dating krank anmutet. Und bei den Adressaten zu Traumata sowie einer langfristigen Störung hinsichtlich zwischenmenschlicher Beziehungen führen kann.
Von „Benching“ bis zu „Zombieing“
Während Praktiken wie „Benching“ (unverbindlich bleiben, jemanden gleichsam auf die Ersatzbank schieben) oder „Sneating“ (Interesse vorgaukeln, nur um sich ein Essen bzw. Dinner zu erschnorren) noch relativ harmlos wirken, ist bei Verhaltensweisen wie dem „Lovebombing“ (regelrechtes Zuschütten mit Aufmerksamkeit und Zuneigung) oder dem „Ghosting“ (einseitiger kompletter Kontaktabbruch ohne Vorwarnung und Angabe von Gründen) die Grenze des Tolerablen schon weit überschritten. Der Übergang zum Kriminellen ist dann fließend, siehe das „Catfishing“ oder das „Romance-Scamming“, wo unter Vorgabe einer falschen Identität mit Schmeicheleien und Liebesbekundungen Geldzahlungen erschlichen werden.
Gerade die moralisch-fragwürdigen Praktiken, die keinerlei Strafbarkeit unterliegen, offenbaren dabei das mitunter gefährlichste Potenzial. Denn sie sind hochmanipulativ, rauben der Chat-Partnerin bzw. dem Chat-Partner jegliches Selbstbewusstsein und nutzen deren Charaktereigenschaften und Schwächen gnadenlos aus. So sind digitale Partnerbörsen und E-Dating-Plattformen denn auch ein riesiges Tummelbecken für Narzissten und Psychopathen, die davon zehren andere mal hinzuhalten oder zu ignorieren, um sie daraufhin wieder vehement zu bedrängen („Mosting“) – oder sie gleich mit gezielten Praktiken zu verunsichern, zu diskreditieren und dabei sogar ihrer mentalen Gesundheit zu berauben („Gaslighting“/“Zombieing“).
Die Folgen: Die Geschädigten, meist Frauen, sind traumatisiert, schämen sich unendlich und leiden im Stillen vor sich hin – bis zur Depression mit Suizidgedanken. Dennoch können sie manchmal nicht vom Kontakt mit ihren Online-Peinigern ablassen, sind süchtig nach Feedback und Bestätigung, fallen auf falsche Beschwichtigungen und billige Entschuldigungen herein. Genauso wie die Täter sich daran ergötzen, ihre Opfer zu kontrollieren, zu steuern und zu erniedrigen.
Fast 60% der Frauen stoßen in den sozialen Medien auf unangemessenes Verhalten
Natürlich gab und gibt es dieses pathologische Machtgebaren auch in der „analogen“ Beziehungswelt; doch die Social Media-Kanäle lassen es aufgrund von Faktoren wie Anonymität, der webimmanent vorherrschenden Unverbindlichkeit und dem reichen Angebot an potenziellen Opfern, die sich mit nur einem Klick kontaktieren lassen, exponentiell anwachsen und eskalieren. Statistiken dazu gibt es bislang nicht; aber Schätzungen gehen davon aus, dass rund 60% der Frauen bereits unangemessenem bis nicht tolerablem Verhalten auf Dating-Plattformen ausgesetzt waren.
Das Problem nahezu aller Social Media- und Partnerbörsen-User, unabhängig vom Geschlecht, ist dabei auch das bekannte „FOMO“ (Fear of Missing Out)-Phänomen: Ist man nicht ständig online und up-to-date, hat man Panik, etwas Wichtiges zu verpassen. Und ist dabei einer permanenten Informations- und Reizflut ausgesetzt, die sich zum größten Teil aus Banalitäten und Profanem speist. Im schlimmsten Fall dann aus Cyber-Stalking, manipulativen Chat-Partnern und Fake Love-Avancen.
Dass „FOMO“-Gefühl verlagert und verankert sich dann auch im realen Leben, wo es Blüten wie das „Social Freezing“ treibt. Vor lauter Angst, den richtigen Partner nicht rechtzeitig zu finden, oder ihn aufgrund schlechter Erfahrungen gleich für gänzlich überflüssig zu erklären, lassen Frauen ihre Eizellen einfrieren. Ist das wirklich „social“ oder nicht doch schon „antisocial“, respektive völlig egoman, weil es sich vollständig über das evolutionär bedingte zwischenmenschliche Beziehungsverhalten erhebt und hinwegsetzt?
Der „Social“-Begriff als Marketing-Tool
Nicht alles, was mit dem Etikett des „Sozialen“ daherkommt, ist auf das Gemeinschaftliche bezogen; vielmehr scheint es als Marketing-Waffe geschickt die Egozentrik und den Narzissmus mancher Menschen wach zu kitzeln und zu fördern. Dabei entsteht eine Art negativer Synergieeffekt, der auch die Opfer in ihrer Sozialität beschädigt. Man verliert das Gespür für Menschen, isoliert sich und entwickelt aus einem reflexartigen Schutzmechanismus heraus ein ebenfalls egozentrisches Verhalten. Und so könnte man, ein wenig provokant dargestellt, das „Social Freezing“ als Antwort der Frauen auf das „Social“(Media)-Gebaren der Männer formulieren.
Fakt ist: Jede Kränkung, Schmähung und seelische Verletzung hinterlässt Spuren. Und führt sich, sofern man ihr nicht entgegensteuert und sie (ggf. mit professioneller Hilfe) unterbindet, unbewusst fort. Die Folge: ein gesellschaftliches Vakuum, in der sich Männer und Frauen zunehmend mit Misstrauen und Verunsicherung begegnen.
Seriöse Partnervermittlungen minimieren das Risiko gen Null
Was also ist die Lösung? Zunächst gilt es potenzielle Gefahren zu erkennen und sich dafür wieder mehr in die reale Welt zu begeben. Man muss nicht jedem digitalen Trend folgen, jede Plattform bespielen, alles „liken“, bewerten und re-tweeten. Stattdessen sollten wir wieder mehr „echtes“ Miteinander wagen. Mit Treffen und Gesprächen von Angesicht zu Angesicht, mit Wagemut statt Verzagtheit, mit Aufrichtigkeit statt mit Unverbindlichkeit. Und wer das nicht möchte, sollte den Mut haben, offen Nein zu sagen statt den anderen
hinzuhalten oder gar zu ghosten. Sein Gespür schulen für aufrichtiges Interesse, unverstellte Empathie und wahres Begehren.
Und für alle, die bei der Partnersuche auf der sicheren Seite sein wollen: traditionelle Agenturen wie unsere, die „Christa Appelt Partnervermittlung“, garantieren mit ihrem sorgsam selektierten Portfolio aus handverlesenen, persönlich ermittelten Kontakten ein hohes Maß an Seriosität und Sicherheit beim Kennenlernen. Die Gefahr, an den bzw. die „Falsche(n)“ zu geraten, ist bei uns de facto ausgeschlossen. Blender, Poser, Gold-Digger und Narzissten, egal ob männlich oder weiblich, haben bei uns keine Chance; vielmehr setzen wir auf Menschen, die ernsthaft ihren Traumpartner suchen, offen und vertrauenswürdig sind – und das auch von ihrem potenziellen Partner erwarten.
Fazit: Wer das schnelle Abenteuer, „faule“ Kompromisse oder das Risiko, sich selbst zu schaden, favorisiert, möge das Web konsultieren. Alle anderen hingegen sind uns herzlich willkommen.